Besuch der Glockengießerei in Asten/Niederlande
Recht kurzfristig bot sich einigen wenigen Mitgliedern des Bauvereins noch die Möglichkeit zur Fahrt nach Asten. Dort wurde am 1.7.2022, also nach alter Tradition an einem Freitag, die neue Glocke für unser Münster gegossen. Herr Starcke hat dankenswerterweise folgenden Bericht dazu geschrieben:
Die Einladung des Münster-Bauvereins zur Teilnahme an der Fahrt nach Asten habe ich gerne angenommen, sollten wir doch Zeuge des Gusses einer neuen Glocke für das Bonner Münster werden. Um 08:30 Uhr sind wir gestartet. Während der Fahrt erhielten wir bereits sehr viele Informationen zur Gießtechnik und Historie von Glocken. Angekommen in Asten hat uns der Geschäftsführer der Glockengießerei begrüßt und uns in die Werkstatt geleitet, wo wir zuschauen konnten, wie zuerst das auf 1.100 Grad erhitzte Gussmaterial bestehend aus einem Gemisch von Zinn und Bronze aus dem Ofen in einen Behälter gegeben wurde, der dann zur vorbereiteten Glockenform geleitet wurde. Dort konnten wir miterleben, wie durch eine Öffnung das glühend heiße Material in die Form gegossen wurde. Wir waren alle fasziniert von dem, was wir gerade sahen. Die gesamte Prozedur hat ca. eine halbe Stunde gedauert. Danach hat uns der Geschäftsführer die gesamte Anlage der Glockengießerei mit vielen Beispielen bereits gegossener Glocken gezeigt und uns nochmals die unterschiedlichen Gussprozeduren erläutert. Nach einer Mittagspause hatten wir noch Gelegenheit zum Besuch des dortigen Glockenmuseums. Die Rückfahrt war problemlos; in Bonn sind wir planmäßig um 18:00 Uhr wieder angekommen. Die neugegossene Glocke muss noch eine längere Zeit in der Form abkühlen, bevor dann der „Feinputz“ und die endgültige Einstimmung des Glockentons (G) erfolgt. Danach wird die Glocke nach Bonn transportiert, wo sie, bevor sie im Glockenturm aufgehängt wird, Ende August erst einmal eingesegnet wird. Sie wird den Namen der Heiligen Adelheid tragen.
Ich bin abschließend sehr dankbar, dass mir diese Gelegenheit geboten wurde, einen Glockenguss aus nächster Nähe mitzuerleben.